Platanus Publishing
Die letzten Stunden eines Verbrechers
Die letzten Stunden eines Verbrechers
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Zum Tode verurteilt! Fünf ganze Wochen lebte ich mit diesem einen Gedanken, immer allein mit ihm, immer erstarrt von seiner grausigen Gegenwart, immer erdrückt von seiner überwältigenden Last. Anfangs, vor Jahren, wie es schien, nicht nur vor Wochen, wie es in Wirklichkeit war, war ich ein Mensch wie jeder andere. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute wurde von einer eigenen Idee beherrscht. Mein Geist, jung und frisch, verlor sich in einer Welt der Fantasie. Ich vergnügte mich damit, ein Leben ohne Ordnung und ohne Ende zu entwerfen und das grobe und dünne Gewebe meiner Existenz in tausend phantastische Muster zu verweben. Da waren schöne Mädchen, Kardinalsmäntel, errungene Siege, Theater voller Leben und Licht, und dann wieder die jungen Mädchen und Spaziergänge in der Dämmerung unter den ausladenden Zweigen der Kastanien. Meine Fantasie malte sich immer Szenen des Vergnügens aus. Meine Gedanken waren frei, und deshalb war auch ich frei.
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