Ein Sohn der Sonne

Die Willi-Waw lag in der Passage zwischen Küstenriff und Außenriff. Von letzterem drang das leise Rauschen einer trägen Brandung herüber, doch der geschützte Wasserstreifen, der sich keine hundert Meter weit bis zum weißen Strand aus gestampftem Korallensand erstreckte, war spiegelglatt. So schmal die Passage auch war und das Schiff an der seichtesten Stelle verankert war, die Spielraum zum Schaukeln bot, schlängelte sich die Kette der Willi-Waw doch gut dreißig Meter auf und ab. Ihr Verlauf ließ sich über den Grund lebender Korallen verfolgen. Wie eine monströse Schlange wanden die schlaffen, rostigen Ketten über den Meeresboden, kreuzten sich mehrmals und landeten schließlich am trägen Anker. Große, graubraune und gefleckte Felsenbarsche spielten vorsichtig in den Korallen. Andere Fische, deren Form und Farbe grotesk waren, zeigten sich unverschämt gleichgültig, selbst als ein großer Hai träge dahintrieb und die Kabeljaue in ihre Lieblingsspalten trieb.