Das Tagebuch eines jungen Mädchens Ein anonymes junges Mädchen

23. Juli. Es ist furchtbar. Man hat keine Zeit. Gestern, als ich schreiben wollte, musste das Zimmer geputzt werden und D. war in der Laube. Vorher hatte ich kein Wort geschrieben und auf der Veranda sind mir alle Blätter weggeweht. Wir schreiben auf losen Blättern. Die Hella findet es besser, weil man dann nichts herausreißen muss. Aber wir haben uns versprochen, nichts wegzuwerfen und nichts zu zerreißen. Warum auch? Einem Freund kann man alles erzählen. Einem schönen Freund, wenn man es nicht könnte. Gestern, als ich in die Laube gehen wollte, hat mich die Dora wütend angestarrt und gesagt: Was willst du? Als ob ihr die Laube gehören würde, so wie sie die Veranda ganz für sich allein haben wollte. Sie ist zu widerlich. Gestern Nachmittag waren wir auf dem Kolberkogel. Es war herrlich. Der Vater war furchtbar lustig und wir haben uns gegenseitig mit Tannenzapfen beworfen. Es war lustig. Ich warf einen nach Dora, und er traf sie an der gepolsterten Brust. Sie stieß einen lauten Schrei aus, und ich sagte laut: „Da konnte man es nicht spüren.“ Im Vorbeigehen sagte sie: „Schwein!“ Es ist egal, denn ich weiß, dass sie mich verstanden hat und dass das, was ich gesagt habe, wahr ist. Ich würde gerne wissen, worüber sie Erika jeden Tag schreibt und was sie in ihr Tagebuch schreibt …“ Tanıtım Metni