Architektur und Demokratie

Der Zweite Weltkrieg markiert nicht den Triumph, sondern die Geburt der Demokratie. Das wahre Ideal der Demokratie – die Herrschaft des Volkes durch den Demos, die Gruppenseele – ist unerfüllt. Wie kann man also über die Architektur der Demokratie – den Schatten eines Schattens – nachdenken oder diskutieren? Dies ist nicht endgültig möglich, doch durch die bewusste Auseinandersetzung mit dieser Gegenüberstellung von Ideen – Architektur und Demokratie – können die Zeichen der Zeit neue Bedeutungen gewinnen, Beziehungen zwischen scheinbar Unverbundenem entstehen und die Zukunft, die in jedem gegenwärtigen Augenblick existiert, durch jene seltsame Magie des menschlichen Geistes heraufbeschworen werden. Architektur, im schlechtesten wie im besten Fall, spiegelt stets ein getreues Bild dessen wider, was sie hervorgebracht hat; ein Gebäude ist aufschlussreich, auch wenn es falsch ist, so wie das Gesicht eines Lügners das verrät, was seine Worte zu verbergen suchen. Lassen wir daher die Architektur, wie sie uns gehört, uns unseren wahren Besitz offenbaren.