Frühgriechische Philosophie und andere Essays
Frühgriechische Philosophie und andere Essays
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Wir Modernen haben gegenüber den Griechen in zweierlei Hinsicht einen Vorteil, der gewissermaßen als Ausgleich für eine Welt dient, die sich durch und durch sklavisch verhält und doch gleichzeitig das Wort „Sklaverei“ ängstlich meidet: Wir sprechen von der „Würde des Menschen“ und von der „Würde der Arbeit“. Jeder sorgt sich, um ein erbärmliches Dasein elend fortzuführen; diese schreckliche Not zwingt ihn zur konsumierenden Arbeit; der Mensch (oder genauer gesagt der menschliche Intellekt), verführt vom „Willen“, staunt nun gelegentlich über die Arbeit als etwas Würdevolles. Damit die Arbeit jedoch einen Anspruch auf Ehrentitel haben kann, wäre es vor allem notwendig, dass die Existenz selbst, für die Arbeit letztlich nur ein schmerzliches Mittel ist, mehr Würde und Wert besitzt, als sie für ernsthafte Philosophien und Religionen bisher zu besitzen scheint. Was können wir sonst in der Arbeitsnot all dieser Millionen finden als den Drang, um jeden Preis zu existieren, denselben allmächtigen Drang, durch den verkrüppelte Pflanzen ihre Wurzeln durch erdlose Felsen strecken
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