Falk

Der Geschmack von Salzwasser, der für so viele von uns das Wasser des Lebens gewesen war, durchdrang unsere Gespräche. Wer die Bitterkeit des Ozeans kennt, wird seinen Geschmack für immer im Mund behalten. Doch ein oder zwei von uns, verwöhnt vom Leben an Land, klagten über Hunger. Es war unmöglich, das Zeug herunterzuschlucken. Und tatsächlich lag in allem ein seltsamer Modergeruch. Das hölzerne Esszimmer ragte wie eine Seebehausung über den Schlamm des Ufers hinaus; die Dielen des Bodens wirkten morsch; ein altersschwacher Kellner wankte mitleiderregend vor einem vorsintflutlichen, wurmstichigen Büfett hin und her; die angeschlagenen Teller hätten aus irgendeinem Küchenabfallhaufen in der Nähe eines bewohnten Sees stammen können; und die Koteletts erinnerten an noch ältere Zeiten. Sie riefen einem die uralte Nacht in Erinnerung, als der Urmensch, der aus seinem schwachen Bewusstsein die ersten Grundlagen der Kochkunst entwickelte, in der Gesellschaft anderer guter Kerle Fleischstücke über einem Holzfeuer versengte und sich dann, satt und glücklich, zwischen die abgenagten Knochen setzte, um seine naiven Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen – Geschichten von Hunger und Jagd – und vielleicht auch von Frauen!