Jeremia: Ein Drama in neun Szenen
Jeremia: Ein Drama in neun Szenen
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Ich werde dich nicht verlassen und deine Seele nicht der Verzweiflung überlassen. Jeremia, mein einziger Sohn, erhöre mich. Zum ersten Mal möchte ich dir etwas sagen, das deinen Mut erwecken kann. Höre die Worte, die mir meine Not entlockt. Auch ich war einst von Verzweiflung erfüllt, denn zehn Jahre lang hatte der Herr meinen Schoß verschlossen. Ich war der Spott meiner Gefährten und der Spott der Nebenfrauen. Zehn lange Jahre ertrug ich mein Los geduldig und hatte die Hoffnung fast aufgegeben; doch im elften Jahr entflammte mein Herz, und ich ging zum Haus Gottes, um ihn anzuflehen, dass mein Schoß Frucht tragen möge. Ich warf mich auf die Erde und benetzte sie mit Tränen und schwor, dass ich, wenn mir ein Sohn geschenkt würde, ihn dem Dienst des Herrn weihen würde. Ich schwor, zu schweigen und in meiner schweren Zeit kein Wort zu sagen, damit mein Sohn in künftigen Tagen lautstark sprechen und Gott preisen könne.
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