Klee Wyck
Klee Wyck
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In der Mitte von Sophies Zimmer war ein schwarzer Rock über die Umzugskiste gebreitet. Darauf stand der kleine weiße Sarg. Am Kopfende brannte eine Kerze, am Fußende eine weitere. Das kleine tote Mädchen im Sarg hielt eine Puppe in den Armen. Sie war kaum aus dem Arm genommen worden, seit ich sie ihr vor einer Woche gebracht hatte. Die glasigen Augen der Puppe starrten aus dem Sarg, an den geschlossenen Lidern des Kindes vorbei. Obwohl Sophie das schon neunzehn Mal durchgemacht hatte, war es beim zwanzigsten Mal nicht leichter. Ihre beiden Freundinnen Susan und Sara standen beim Sarg und weinten um sie. Die Außentür öffnete sich, und ein halbes Dutzend Frauen kamen herein, die Schals tief in die Stirn gezogen, die Gesichter grimmig. Sie traten an den Sarg und schauten hinein. Dann setzten sie sich um ihn herum auf den Boden und begannen zu weinen, zuerst mit leisem Babygejammer, dann immer lauter, heftig und mit lautem Geheul: Tränenströme brachen aus ihren Augen und rollten ihre Wangen hinunter. Sophie, Sara und Susan taten es auch. Es klang schrecklich, wie gequälte Hunde.
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