Gesetze

Die restlichen Bücher der Gesetze, ix-xii, befassen sich hauptsächlich mit Straftaten. In die erste Klasse werden Straftaten gegen die Götter eingeordnet, insbesondere Sakrileg oder Tempelraub; als nächstes folgen Straftaten gegen den Staat, d. h. Verschwörung, Verrat, Diebstahl. Die Erwähnung von Diebstählen legt eine Unterscheidung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen, heilbaren und unheilbaren Straftaten nahe. Beim schwereren Verbrechen des Mordes unterscheidet Platon zwischen bloßem Mord, Totschlag, der teils freiwillig, teils unfreiwillig geschieht, und Mord, der aus Habgier, Ehrgeiz und Angst entsteht. Er zählt auch Morde durch Verwandte, Morde durch Sklaven, Wunden mit oder ohne Tötungsabsicht, im Zorn zugefügte Wunden, Verbrechen von oder gegen Sklaven, Beleidigungen der Eltern auf. Diesen werden verschiedene Arten der Läuterung oder Strafgrade zugewiesen, und auch die Schrecken einer anderen Welt werden gegen sie angerufen.