Leben und Gewohnheit

Wir lernen das Sprechen etwa zur gleichen Zeit wie das Gehen, aber das Sprechen erfordert weniger Muskelanstrengung als das Gehen und beansprucht im Allgemeinen weniger unsere Kräfte. Ein Mensch kann lange reden, bevor er das Äquivalent eines acht Kilometer langen Spaziergangs zurückgelegt hat. Daher ist es natürlich, dass wir mehr Übung im Sprechen als im Gehen haben und es uns daher schwerer fällt, auf unsere Worte als auf unsere Schritte zu achten. Sicherlich ist es sehr schwer, sich jeder Silbe oder sogar jedes Wortes, das wir sagen, bewusst zu werden. Der Versuch, dies zu tun, bringt uns oft sofort ins Stocken. dennoch können wir im Allgemeinen mit dem Sprechen aufhören, wenn wir dies wünschen, es sei denn, man betrachtet das Weinen von Kleinkindern als eine Art Quasi-Sprechen: Dieses setzt früher ein und ist oft völlig unkontrollierbar, oder genauer gesagt geschieht es vielleicht mit einer so vollständigen Willenskontrolle über die Muskeln und mit einer so absoluten Gewissheit des Schlaumeiers hinsichtlich seiner eigenen Absicht, dass es keinen Zweifel, keine Ungewissheit und keine Spannung mehr gibt und daher auch keine Fähigkeit, die Prozesse wahrzunehmen, durch die das Ergebnis erreicht wird – wie ein Rad, das festzustecken scheint, weil es sich so schnell dreht.