Religionen des alten China

Philosophische Theorie des Universums. – Das Problem des Universums hat chinesischen Philosophen nie die geringste Schwierigkeit bereitet. Vor dem Anfang aller Dinge gab es das Nichts. Im Laufe der Zeitalter verschmolz das Nichts zur Einheit, der Großen Monade. Nach weiteren Zeitaltern spaltete sich die Große Monade in die Dualität, das männliche und das weibliche Prinzip der Natur; und dann entstand durch einen Prozess der Biogenese das sichtbare Universum. Populäre Kosmogenie. – Dieses einfache System musste jedoch aus Rücksicht auf die Intelligenz der Massen und auf gleicher Ebene mit ihr ergänzt werden. Demnach wurden das männliche und das weibliche Prinzip jeweils in ein größeres und ein kleineres unterteilt, und aus der Interaktion dieser vier Kräfte entstand ein Wesen namens Pan Ku. Er scheint mit vollkommenem Wissen ausgestattet ins Leben getreten zu sein, und seine Aufgabe war es, die Ordnung des Universums zu ordnen. Er wird oft mit einer riesigen Axt schwingend und mit der Erschaffung der Welt beschäftigt dargestellt. Mit seinem Tod begannen die Einzelheiten der Schöpfung. Sein Atem wurde zum Wind, seine Stimme zum Donner, sein linkes Auge zur Sonne, sein rechtes Auge zum Mond; sein Blut floss in Flüssen, aus seinem Haar wuchsen Bäume und Pflanzen, sein Fleisch wurde zur Erde, sein Schweiß fiel als Regen herab, und die Parasiten, die seinen Körper befielen, waren der Ursprung der Menschheit.