Saphira und die Sklavin
Saphira und die Sklavin
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Zwar hatte ihre Krankheit ihr die Farbe geraubt; sie war jetzt immer blass und hatte morgens etwas Geschwollenes unter den Augen. Doch die Augen selbst waren klar, ein lebhaftes Grünblau ohne Tiefe. Ihr Gesicht war angenehm, sehr anziehend für Menschen, die sich von diesem leichten Anflug von gelassenem Selbstwertgefühl nicht stören ließen. Sie ertrug ihre Behinderung mit Mut, sprach selten darüber und saß in ihrem primitiven Krankensessel, als wäre er ein Privileg. Sie konnte mit guter Miene auf den Beinen stehen, wenn Besuch kam, und am Arm ihrer Zofe zum privaten Kabinett hinter ihrem Schlafzimmer gehen. Ihre Sprache war, wie ihre Handschrift, kultivierter, als es in dieser abgelegenen Gegend üblich war. Ihre Tochter empfand manchmal eine Art falsche Freundlichkeit in ihrer Stimme. Doch, dachte sie, als sie den Brief lauschte, es war kaum eine falsche Freundlichkeit – es war die einzige Freundlichkeit, die ihre Mutter besaß, nicht sehr herzlich.
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