Söhne und Liebhaber

„Söhne und Liebhaber“ galt als Lawrences erstes Meisterwerk und wurde von den meisten Kritikern der damaligen Zeit für seine authentische Darstellung des Arbeitslebens und der Sexualität gelobt. Es gibt Hinweise darauf, dass Lawrence Sigmund Freuds frühe Theorien zur Sexualität kannte, und „Söhne und Liebhaber“ untersucht und überarbeitet eine von Freuds wichtigsten Theorien, den Ödipuskomplex, eingehend. Dennoch wurde das Buch auch von Kritikern kritisiert, die der Meinung waren, der Autor sei in seiner Beschreibung von Pauls verwirrter Sexualität zu weit gegangen. Die Wurzeln von „Söhne und Liebhaber“ liegen eindeutig in Lawrences Leben. Eastwood, die Stadt seiner Kindheit im Kohlebergbau, wurde in Bestwood umbenannt. Walter Morel wurde Lawrences trinkfestem, verantwortungslosem Vater Arthur, dem Bergmann, nachempfunden. Lydia wurde zu Gertrude Morel, der intellektuell unterdrückten, unglücklichen Mutter, die durch ihre Söhne weiterlebt. Lawrence untersuchte seine Kindheit, seine Beziehung zu seiner Mutter und ihren psychologischen Einfluss auf seine Sexualität.