Das Zeitalter der Unschuld
Das Zeitalter der Unschuld
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Doch Torheit wird bei ihren Kindern ebenso oft gerechtfertigt wie Weisheit, und zwei Jahre nach der Hochzeit der jungen Mrs. Beaufort gab man zu, dass sie das vornehmste Haus in ganz New York besaß. Niemand wusste genau, wie dieses Wunder zustande kam. Sie war träge, passiv, die Bissigen nannten sie sogar langweilig; doch gekleidet wie ein Idol, mit Perlen behängt, und jedes Jahr jünger, blonder und schöner werdend, thronte sie in Mr. Beauforts schwerem Palast aus braunem Stein und zog die ganze Welt dorthin, ohne ihren juwelenbesetzten kleinen Finger zu rühren. Die Wissenden sagten, Beaufort selbst sei es gewesen, der die Dienerschaft ausbildete, dem Koch neue Gerichte beibrachte, den Gärtnern sagte, welche Gewächshausblumen sie für die Tafel und die Salons züchten sollten, die Gäste auswählte, den Punsch nach dem Essen braute und die kleinen Notizen diktierte, die seine Frau ihren Freunden schrieb. Wenn er das tat, dann wurden diese häuslichen Tätigkeiten privat erledigt, und er präsentierte sich der Welt als sorgloser und gastfreundlicher Millionär, der mit der Distanziertheit eines eingeladenen Gastes in sein eigenes Wohnzimmer schlenderte und sagte: „Die Gloxinien meiner Frau sind ein Wunder, nicht wahr? Ich glaube, sie holt sie sich aus Kew.“
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