Die Parowan Bonanza

Wer die Wüste nicht kennt, ruft bei dem Wort meist das Bild heißer, wasserloser Sandwüsten hervor, verödet durch spärlichen, verdorrten grauen Salbei – deprimierender als gar kein Wachstum; verunstaltet von Klapperschlangen und Skorpionen und den ausgebleichten Knochen der Menschen, aus denen sich magere Kojoten in der sengenden Hitze des Morgengrauens davonschleichen; ein Ort, an dem die Menschen vor Durst verrückt werden und einen grausamen Tod sterben, während die Gebirgsbäche plätschern und in der Ferne die kühlen, verschwommenen Seen blau schimmern, tückisch gemalt von der Fata Morgana der Wüste. Manchmal ist die Wüste an bestimmten Orten und zu bestimmten Jahreszeiten so, aber die Menschen, die sie am besten kennen, verzeihen ihr ihre Sünden und lieben sie für ihre grandiosen Weiten, immer schön, mit ihrem sich ständig verändernden Panorama aus Licht und Schatten auf steilen Tafelbergen und tiefen, graugrünen Tälern. Solche Menschen verfallen dem Bann der Wüstenzauberei, die alle Berge in wundervolle, durchscheinende Blau-, Violett- und Purpurtöne vor dem Himmel malt. Sie lieben die Wüstennächte, wenn die Sterne freundlich herabsteigen und sie ruhig anblicken, während sie am Lagerfeuer sitzen, rauchen und träumen und verzückte Visionen von großem Reichtum haben, die aus dieser geistigen Fata Morgana entstehen, die nur ein weiteres Stück Wüstenzauber ist.