Unter dem Tonto-Rand

Lucy Watson verließ ihr Zuhause nicht ohne Bedauern. Lange Zeit betrachtete sie die Wüstenlandschaft mit tränenverschleierten Augen. Doch diese Traurigkeit schien eher der Vergangenheit anzugehören – dem Zuhause, das sie vor dem Tod ihrer Mutter und der Flucht ihrer jüngeren Schwester mit einem Cowboy gewesen war. Claras' Flucht war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Lucy hatte sich an das Zuhause geklammert, in der Hoffnung, ihre Schwester davor zu bewahren, in die Fußstapfen anderer Familienmitglieder zu treten. Immer hatte sie das Stigma, die Tochter eines Wirts zu sein, stark gespürt. In ihrer Schulzeit hatte sie unter dieser Schande gelitten und ein Ideal entwickelt, das ihr helfen sollte, über ihre Situation hinauszuwachsen. Claras' Ablenkung hatte sie befreit. Und nun raste sie aus ihrer Geburtsstadt davon, mit einem Schmerz im Herzen und doch einem langsam dämmernden Gefühl der Erleichterung, der Hoffnung, der Erregung. Als sie Oglethorpe erreichte, wo sie einen Nebenzug nehmen sollte, konnte sie all ihre Fähigkeiten auf die Verwirklichung ihrer Abenteuer konzentrieren.