Jugend

Ich habe bereits gesagt, dass meine Freundschaft mit Dimitri mir eine neue Sicht auf mein Leben, seine Ziele und Zusammenhänge eröffnete. Der Kern dieser Sichtweise lag in der Überzeugung, dass es die Bestimmung des Menschen ist, nach moralischer Verbesserung zu streben, und dass diese Verbesserung zugleich leicht, möglich und dauerhaft ist. Bisher hatte ich jedoch nur Freude an den neuen Ideen gefunden, die sich aus dieser Überzeugung ergaben, und an der Ausarbeitung brillanter Pläne für eine moralische, aktive Zukunft, während mein Leben die ganze Zeit über seinen alten, kleinlichen, verworrenen, vergnügungssüchtigen Kurs fortsetzte. Die gleichen tugendhaften Gedanken, die ich und mein verehrter Freund Dimitri („meine wunderbare Mitia“, wie ich ihn flüsternd nannte) miteinander austauschten, erfreuten zwar noch immer meinen Intellekt, ließen aber meine Sensibilität unberührt.